Sonntag, 14. Dezember 2014

Rezension: Suicide von Stefan Lange

Das erste Buch von meinen Neulingen ist Suicide - Drei Monate und ein Tag.
Suicide behandelt einen Ausschnitt aus dem Leben von Stefan Lange, allerdings würde ich es nicht als Autobiographie bezeichnen, weil es doch eher an einen Roman erinnert. Zumal hat es bei mir eine Weile gedauert, bis ich kapiert habe, dass es die Story des Autors selbst ist.



Inhalt/Klappentext:
"Ich spüre Wärme. Langsam erwache ich aus diesem Traum, der mir seltsam bekannt vorkam und öffnete die Augen..."
Sevilla in den 1990ern. Stefan widerstreben Karrieretreppen, er sieht seine nächste Station in Spanien. Leichtigkeit, Sonne in seinem Leben, Streifzüge durch die Stadt.Und ganz nah bei sich, in der Residenz entdeckt er eine ganz besondere Sehenswürdigkeit: Susanne.

Ist sie genau die Eine? Es beginnt eine Sevillana der besonderen Art: Leidenschaft, Gleichklang und Gegentakt. Aus sinnlichem Tanz wird bitterer Ernst. Ein altes Trauma reißt einen Abgrund auf.

In einer tagebuchartigen Rückblende erzählt Stefan Lange die Geschichte einer passionierten Liebe, eines Lebens zwischen Manie und Depression. Die Sprache besticht durch Klarheit, schonungslos offen, zynisch-brutal und sehnsüchtig-hoffnungsvoll zugleich rührt der Autor mit Suicide an ein Tabuthema.

Erster Satz:
"Ich spürte Kälte."

Cover:
Das Cover ist der Wahnsinn. Der Hauptgrund, warum ich bei der Verlosung mitgemacht habe, ist dieses Cover gewesen. Natürlich hat mich das Thema auch interessiert, vor allem da ich selber schon über Selbstverletzendes Verhalten und Suicide geschrieben habe und meine Facharbeit darüber machte. Das Cover aber ist betörend, leicht und irgendwie sagt es doch in einer gewissen Weise schon sehr viel über das Buch aus. Die Teilung des Covers gefällt mir und auf dem Titel liegt eindeutig das Hauptaugenmerk. Die untere Hälfte finde ich toll, weil mir diese Weitsicht, mit der leeren Straße gefällt, die im Ungewissen endet.

Charaktere:
Der Protagonist des Buches ist Stefan. Karriere, na ja, ist ihm nicht so wirklich wichtig. Er weiß nicht so recht hin, mit seinem Leben und fühlt sich nirgendwo wirklich zu Hause. Die Reise nach Sevilla bringt uns einen weitere Charakterzug an ihm zum Vorschein. Er ist nicht mehr  nur der in sich Gekehrte, sondern findet schnell Freunde.
Im Laufe des Buches, verfolgt der Leser mehrere Charaktereigenschaften, die oft sehr gegensätzlich sind. Mir gefällt dieses Zwiespältige. Allerdings kann ich mit dem  Fortschreiten des Buches, einige Handlungen Stefans nicht kann verstehen, bzw. habe ich mich manchmal gefragt: "Was? Warum hat er das jetzt getan?"
Susanne ist die Schlüsselfigur im Buch. Allerdings konnte ich mir beim Lesen keine richtige Beziehung zu ihr aufbauen und fand sie auch generell eher unsympathisch. Denn Trennungsgrund hab ich allerdings verstehen können.

Meine Meinung:
Also allgemein betrachtet, empfinde ich es als ein gutes Buch, mit einem Thema, welches viel zu wenig Beachtung in unserer Gesellschaft findet.
Die Schreibart mag ich sehr, sie ist flüssig und gut zu lesen und beschreibt sehr detailliert. Allerdings hatte ich in einigen Abschnitten des Buches, das Gefühl, dass zwar viel gesagt worden ist und unglaublich viele Einzelheiten geschildert wurden, die aber in großen Teilen, absolut keine Bedeutung fanden. So, wurde vor allem der Anfang und das Ende in die Länge gezogen. Wohingegen der Mittelpart ein gutes Tempo hatte.
Die Story an sich ist toll. Sie ist ja tatsächlich real und hat das Leben einiger Menschen verändert.
Mir persönlich gefiel am besten, diese emotionale Reise der Gefühle. Es war einfach klar und verständlich geschildert, wie er sich gefühlt hat und es wurde nicht drum herum geredet, wie es in vielen Büchern mit dergleichen Thematik der Fall ist. Das Thema wurde aufgegriffen und tiefgründig beleuchtet und dafür verdient das Buch meinen größten Respekt.

Fazit:
Tiefgründiges Buch über Suizid. An manchen stellen etwas langatmig. Tolle Sprache und abwechslungsreiche Gefühlsebenen. Nicht unbedingt ein Buch, was ich als einfach Nebenbeilektüre empfehlen würde, sondern es muss wirklich gelesen werden auf diese nachdenkliche, bedeutungsschwere Art, wie es auch geschrieben worden ist.

Alles in allem 4 von 5 Sternen.

Bin wieder da!

Nach langen Wochen und Monaten, melde ich mich mal wieder zurück. Es tut mir wirklich leid, dass ihr so lange nichts von mir gehört habt, aber mein Klausurplan hat mich echt in Schach gehalten. Dafür und als kleines Vorweihnachtsgeschenk, hab ich für euch ein paar neue Bücher dabei. Meine neusten Errungenschaften sind: 

Hope Forever - Colleen Hoover 






Im Hause Longbourn - Lo Baker 


Still Point - Katie Kacvinsky 


Suicide - Stefan Lange 


Onyx - Jennifer L. Armentrout 



Ihr werdet zu all diesen Büchern bald ein paar Rezensionen und Empfehlungen bekommen. 

Außerdem war am vergangenen Freitag der beste Tag meines Lebens. Unsere Schule hat die Schulbibliothek ausgeräumt und ich und ein paar andere Mädchen haben mit geholfen. 
Dabei durften wir alle Bücher mitnehmen, die wir haben wollten. Meine vollgepackte Kiste, durfte ich dann noch durch die ganze Stadt tragen, aber das war es wert! 
Das älteste Buch, welches ich gefunden habe ist von 1868 und ich bin fast krachen gegangen, als ich es gefunden habe. Überall in diesem verstaubten Raum, indem seit Jahren wahrscheinlich nicht ein einziger Schüler war, standen uralte verstaubte Bücher und unser Lehrer wollen die tatsächlich alle in den Müll befördern. Hätte ich einen Laster dabei gehabt, ich hätte sie alle mitgenommen. Ich liebe alte Bücher, den abgegriffenen Einband, der Geruch und die Erinnerungen, die darin versteckt sind. 
Naja, jedenfalls werde ich vielleicht auch davon noch ein paar vorstellen. 

Bis später!
emotionpainter 


Sonntag, 7. Dezember 2014

Zeit

Staub verwischt im Sonnenlicht. Und Erinnerungen zerrinnen im Sand der Zeit. Falten werden tiefer. Tage werden kürzer. Haare werden grau. 
Die Zeiger auf der Uhr verwischen. Drehen sich unaufhörlich, lassen sich nicht aufhalten. Die Tage vergehen. Die Wochen schwinden dahin. Die Monate wechseln. Die Jahre gehen. Lassen uns zurück. Keine Zeit, über Gedanken nachzudenken. Keine Zeit, Fehler zu machen. Keine Zeit, das Leben zu genießen. Das Leben selber ergraut. Wir werden erwachsen. Laufen der Zeit hinterher. Keine Chance sie einzuholen. Wir sind gefangen in einer Sanduhr. Können den Sand nicht aufhalten, der hindurch rieselt. Können den Sand nicht verlangsamen. Können die Zeit nicht festhalten. Einsperren. Ergreifen. Erfassen. Speichern. 
Unsere Tage sind gezählt. Unsere Herzschläge sind endlich. Alles vergeht. 
Was nicht geht, sind Liebe, Hoffnung, Freunde, Erinnerungen, Bilder, Energie! All das ist unsterblich, selbst wenn es nicht immer so scheint. Die Zeit kann ihnen nichts anhaben. Und uns auch nicht. Wir dürfen es nicht zulassen. Zeit ist vergänglich. Ich bin vergänglich. Meine Gedanken nicht. Das Geheimnis der Zeit liegt in unserem Willen. Die Zeit existiert theoretisch nicht. Sie herrscht nur in unseren Köpfen. 
Zeit ist endlich. 
Zeit.