Sonntag, 7. Dezember 2014

Zeit

Staub verwischt im Sonnenlicht. Und Erinnerungen zerrinnen im Sand der Zeit. Falten werden tiefer. Tage werden kürzer. Haare werden grau. 
Die Zeiger auf der Uhr verwischen. Drehen sich unaufhörlich, lassen sich nicht aufhalten. Die Tage vergehen. Die Wochen schwinden dahin. Die Monate wechseln. Die Jahre gehen. Lassen uns zurück. Keine Zeit, über Gedanken nachzudenken. Keine Zeit, Fehler zu machen. Keine Zeit, das Leben zu genießen. Das Leben selber ergraut. Wir werden erwachsen. Laufen der Zeit hinterher. Keine Chance sie einzuholen. Wir sind gefangen in einer Sanduhr. Können den Sand nicht aufhalten, der hindurch rieselt. Können den Sand nicht verlangsamen. Können die Zeit nicht festhalten. Einsperren. Ergreifen. Erfassen. Speichern. 
Unsere Tage sind gezählt. Unsere Herzschläge sind endlich. Alles vergeht. 
Was nicht geht, sind Liebe, Hoffnung, Freunde, Erinnerungen, Bilder, Energie! All das ist unsterblich, selbst wenn es nicht immer so scheint. Die Zeit kann ihnen nichts anhaben. Und uns auch nicht. Wir dürfen es nicht zulassen. Zeit ist vergänglich. Ich bin vergänglich. Meine Gedanken nicht. Das Geheimnis der Zeit liegt in unserem Willen. Die Zeit existiert theoretisch nicht. Sie herrscht nur in unseren Köpfen. 
Zeit ist endlich. 
Zeit.

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